Mittwoch, 16. September 2009

Volles Programm...


Sooooo!

Ich bin hier die ganze Zeit zwischen ernsten und lustigen Momenten und habe sinnlose, dumme und witzige Unterhaltungen aber auch viele ernste lange interessante! Die Zeit vergeht also extrem schnell, ich erlebe aber auch unendlich viel.

Am Wochenende ist der geplante Trip nach Puerto viejo ins Wasser gefallen, wir werden dafuer aber naechste Woche den Strand besuchen. Ich denke ich habe ein ganz gutes Ersatzprogramm gehabt:

Am Freitag war ich mit James in El Pueblo, das ist eine Art Mall, wo es ganz viele verschiedene Bars gibt, die alle verschiedene Musik spielen. Man kann zum Beispiel anfangen in einer Salsabar, wenn das dann langweilig wird, geht man 50 Meter zu einer Bar, wo ein Mann Gitarre spielt und dazu singt, wenn man dann wirklich mal noch was anderes will, geht man in einen uebelsten Gangster-HipHop Schuppen, wo man dann der einzige Weisse ist und wenn man dann irgendwie das Gefuehl hat, man passt da nciht so gaaanz rein und auch die Musik hasst, geht man in eine Metalkneipe. Nagut James und ich haben uns mal entschlossen an diesem Abend, nach einem Monat hier, mal an unsere Musik in unserer Heimat zu erinnern und sind in eine Rock-Metalkneipe gegangen. Ich an Gedenken an den Hamburger Berg. Das war ganz nett, sooo nett, dass wir gleich am naechsten Tag mit mehreren Leuten nochmal nach El Pueblo gehen mussten. Das war wieder sehr nett und ich muss wirklich sagen, dass sowas cooles nur sehr schwer in Deutschland zu finden ist!


Nagut, nach Freitag und Samstag hat es dann auch gereicht mit dieser Art von Vergnuegen und wir sind zu einem Vulkan in Escazú gefahren. Das war unheimlich interessant. Erstmal sind wir zu einem halb-aktiven Vulkan gegangen und direkt daneben war ein volkan muerte, wo jetzt so eine kleiner See ist. Das alles war in einem National Park und so war auch die ganze Umgebung voller interessanter Pflanzen und Landschaften. Zum Beispiel so eine Pflanze, deren Namen ich jetzt nicht mehr weiss, die riesige Blaetter hat, das koennt ihr euch auch alle nochmal auf den folgenden Fotos angucken... Das war auf jeden Fall jetzt der Vulkan, der von hier am leichtesten zu erreichen ist und wir werden demnaechst einen NOCH interessanteren besuchen. Der soll noch aktiv sein und Lava von sich spruehen! Das wird sicher ein tolles Erlebnis!




Das hier ist unser kleiner Besucher, der uns sehr viel Spass gemacht hat, er ist zwischen den Leuten umhergerannt und war dann auf einmal ganz gechillt und hat an den Leuten geschnuppert, ist dann wieder abgehauen und hat sich hingesetzt und was geknabbert... naja das war schon witzig.


Das ist dieser See, wo mal ein Vulkan war. Der Rauch ist Schwefel von dem anderen Vulkan. Ein angenehmer Geruch, der daran erinnert, wie die ganze Schule ein Mal im Jahr wegen den Schwefelversuchen im Chemieunterricht, nach verfaulten Eiern gerochen hat.


Der Vulkan...



Das sind wir drei Brueder. In der Mitte ist David, der Gastbruder aus Costa Rica, mit dem wir uns extrem gut verstehen und der uns alles zeigt, was wir sehen wollen.Er geht auch mit uns weg... Ein perfekter Gastbruder eigentlich! Er ist auch recht ernsthaft, kann aber trotzdem manchmal ueber meinen schlechten Humor lachen.


Das oben erwaehnte "grosse Blatt".


Jetzt nochmal mehr zum Projekt. Also wie gesagt, ich arbeite mit taubstummen Kindern. So durfte ich mir letzte Woche jeweils Mittwoch, Donnerstag und Freitag die Nationalhymne in Lesco, der Gebaerdensprache, angucken. Das war verdammt interessant. Alle haben das gleiche gemacht und das auch ungefaehr im Rhythmus, wie es normalerweise gesungen wird. Der Grund, warum auf einmal so oft die Nationalhymne gesungen wurde ist, dass gestern der Unabhaengigkeitstag in Costa Rica war und man dementsprechend darauf zugearbeitet hat. Naja neben der Verantstaltung Nationalhymne von Costa Rica in Lesco, gab es meistens davor oder danach noch ein paar Vortraege in Lesco ueber Costa Rica. So hat sich immer die ganze Gruppe mit Hoerproblemen versammelt und aus verschiedenen Klassen haben dann welche was vorgetragen. Eine andere Veranstaltung war auch der Besuch von Ronald McDonald. Der hat ein wenig rumgealbert und gezaubert. Eine Lehreren hat parallel zu dem Ganzen uebersetzt.

Die Kinder tanzen in der Schule...

und das ist diese typische Versammlung aller Kinder in meinem Arbeitsbereich.

In meiner Klasse gibt es auch ein paar interessante Kinder. Wenn denn mal mehr als drei Kinder (von 8) da sind, kann man auch viele Kennenlernen. So gibt es einen Jungen, der sich weigert alles zu machen, wo er gerade keine Lust drauf hat. Stattdessen geht dieser an die Tafel, schnappt sich die Farben schwarz und rot und malt die brutalsten Bilder, die man sich vorstellen kann. Ausserdem alle Hoororfilmnamen, wie zum Beispiel SAW. So nebenbei, er ist acht Jahre alt. Acht Jahre alt und kennt SAW. Und natuerlich Southpark, wo ja die Zielgruppe alle acht jaehrigen Kinder umfasst. Naja, als Erlaeuterung zu diesen Bildern macht er eine Bewegung, die darstellen soll, wie er jemanden absticht. Dazu lacht er dann fies. Und dann genau das Gegenteil: Ein extrem niedlicher Junge, der immer voll aufgedreht ist und die ganze Zeit gut gelaunt ist. Er hat ausversehen die Stifte von der Klasse in seine Stiftetasche gepackt und das hat dann die Lehrerin entdeckt und ihn ganzschoen angemeckert. Er hatte dann so einen treuen unschuldigen Blick voller Reue und musste dann anfangen zu weinen. Das war ja wohl das niedlichste, was ich je gesehen habe!

Ich arbeite also in einer Klasse mit 8 Kindern, wovon oft nur 3 da sind. Die Lehrerin hat schon eine Assistentin und ich bin also sozusagen der zweite Assistent. Ich habe im Moment noch das Gefuehl, dass ich nicht wirklich helfen kann, weil das Projekt extrem gut organisiert ist. Jetzt ist das noch nicht negativ, weil ich noch, wie gesagt, extrem viel lernen muss, um ueberhaupt unterrichten zu koennen. Wenn ich Lesco nicht kann, kann ich auch kaum unterrichten. Es geht aber schon immer besser. Naja mir wurde gesagt, dass meine Vorgaengerin sehr viel zu tun hatte und so mache ich mir mal die Hoffnung, dass es nicht, wenn ich die Sprachen kann, langweilig wird. Und natuerlich frustrierend. Wenn ich ein Jahr arbeite und nicht das Gefuehl habe, wirklich zu helfen, waere das natuerlich bloed. Aber im Moment ist alles richtig heftig wunderbar!


Sonst stimmt es wirklich, dass es sich hier oft um Sex dreht. So waren wir mit den Leuten in einer Reggaeton-Bar und dem Tanz entsprechend (aehnelt Sex auf der Tanzflaeche) war auch die Athmosphaere in dem Club. Es waren einige Bildschirme installiert, wo auf einer Buehne nackte Bodypaintingfrauen auf einer Buehne getanzt haben. Ich hab mich da jetzt nicht so wirklich ganz wohl gefuehlt.
Was nicht stimmt, ist, dass wirklich nur oberflaechliche Freundschaften mit den Ticos moeglich sind. Ich habe hier echt schon einige ziemlich coole Typen kennengelernt, die wirklich auch mal ueber das Leben nachdenken und nicht nur diese oberflaechliche Nettigkeit haben.
Es gibt hier ein wirklich grosses und modernes Shopping-Center, was ich, nachdem ich die Hauptstadt San Jose gesehen habe, so ordentlich nicht mehr erwartet habe.
Wenn ich in Deutschland sage, "ich brauche keinen Regenschirm, ich bin zu cool", habe ich hier festgestellt, dass es wirklich sein muss. Ganz ploetlzlich schuettet es wie aus Eimern und man ist in 3 Sekunden komplett durchnaesst. Deswegen habe ich fast immer einen Regenschirm dabei.
Die Musik gefaellt mir hier immer besser. Wo es mir bei Reggeaton noch sehr schwer faellt, es aber bei ein paar wenigen Liedern schon so halb geht (die Texte sind aber auch wirklich immer nur auf die abgestunftesten sexuellen Beduernisse beschraenkt), gefallen mir Salsa, Merengue und Bachata echt sehr gut. Bachata ist aber noch mein Favorit, obwohl es da auch nervige Sachen gibt.
Sehr oft bin ich schon in mein Zimmer gegangen und hatte einen heftigen Schock, dass meine Kamera geklaut wurde. Aber es stellte sich dann doch nur heraus, dass meine Gastmutter einfach mit dem Platz meiner Kamera nicht ganz 100 %ig zufrieden war und sie versteckt hat. Ich habe sie zum Glueck immer wiedergefunden.
So mir faellt dann auch nichts mehr ein. Ich hoffe es stoert euch nicht, dass ich so viel in fluechtigen Saetzen schreibe, ich schreibe einfach drauflos, was mir einfaellt.
Bis zum naechsten Blogeintrag.

Mittwoch, 9. September 2009

Projekt!!!!! (und andere Neuigkeiten)

Sooo... ich habe diese Woche angefangen in meinem Projekt zu arbeiten. Das wurde auch mal Zeit, denn nachdem wir am Freitag davor mit den ACI-Leuten einen kleinen Abschied gefeiert haben, da einige Leute nun weit weg zu ihren Projekten fahren mussten. Auch sonst war die Zeit bis jetzt sehr sehr... naja halt jetzt nicht so ganz so ernsthaft, aber sehr sehr schoen! Auf jeden Fall habe ich mich tierisch auf das Projekt und auf eine ganz neue Erfahrung gefreut!


Als wir angekommen sind, gab es erstmal ein kleines fest, wo sich alle versammelt haben (ich glaube alle geistig Behinderten) und gefeiert haben, dass sie in Costa Rica leben. Es gab also die Nationalhymne und ein kleines Theater. War sehr cool!

Danach gab es fuer uns eine kleine Praesentation der Schulleiterin. Wir sind: Manuel, ein weiterer deutscher Freiwilliger, den ich schon vom ersten Seminar kenne und mit dem ich mich sehr gut verstehe, Annick, die aus Belgien kommt und sogar schon psychologie studiert hat und ich. Die Praesentation machte uns dann nur noch neugieriger, wie denn die ganzen verschieden Bereiche jetzt in real wirken. Maria, eine deutsche Freiwillige, die schon ein halbes Jahr dort arbeitet, sollte uns dann die ganze grosse Schule zeigen und wir wurden auch am naechsten Tag von einer etwas hoeherstehenden Person rumgefuehrt.

Es gibt drei Bereiche: In einem Bereich werden die geistig Behinderten unterrichtet (viele mit dem Down-Syndrom) im zweiten Bereich die, die Probleme mit ihren Ohren haben und im dritten die Blinden oder fast Blinden. Das alles zu sehen war seeehr interessant und auch ein wenig schockierend. Man stellt sich das normalerweise nie so intensiv vor, wie es ist, fast nicht oder ueberhaupt garnicht sehen zu koennen oder fast nicht oder ueberhaupt nicht hoeren zu koennen. Das war bei mir ziemlich intensiv und ich konnte so richtig stark schaetzen, dass ich alle meine Sinne benutzen kann. Andererseits hat auch viel Mitleid dabei eine Rolle gespielt. Ich musste ein paar mal ziemlich tief durchatmen. Die Schule an sich ist ziemlich gross (um die 260 Schueler) und echt gut ausgestattet. Wenn man sich so in der Gegend umguckt, wo wirklich viel dicht an dicht gebaut ist, ist es schon echt was Besonderes, dass man beim Bau der Schule nicht an Platz gespart hat. Ich und natuerlich Manuel und Annick, waren alle ziemlich begeistert vom ersten Eindruck der Schule. Gestern wurden wir dann in unsere Bereiche eingeteilt. Manuel wird mit den geistig Behinderten arbeiten, Annick wird mit den Blinden Arbeiten und ich werde meine naechste Zeit damit verbringen, taubstummen Kindern Unterricht zu geben oder mit ihnen zu spielen.

Es ist alles nicht ganz so einfach, weil ich echt noch an meinem Spanisch arbeiten muss, also die Kommunikation mit den anderen Lehrern noch nicht so ganz einfach ist. Ausserdem kann ich kaum Lesco. Lesco ist die Gebaerdensprache von Costa Rica. In der Naechsten Zeit werde ich mich also intensiv damit beschaeftigen, Lesco zu lernen, um endlich mit den Kindern kommunizieren zu koennen. So ist es schon manchmal recht frustrierend, wenn sich einer beschwert, dass der eine ihn immer aergert und ich ihm nur einen sehr stupiden Blick zuwerfen kann, der aussagt "ich verstehe dich nicht". Die Kinder in der Taubstummen-Abteilung sind groesstenteils geistig vollkommen gesund. Das heisst sie machen es mir nicht immer ganz so leicht, wenn ich sie nicht verstehe. Aber sie sind trotzdem oft sehr niedlich und zeigen mir, dass sie sich freuen, dass nun jemand Neues dabei ist.

Die Zeit hier ist also sehr anstrengend aber auch wunderschoen. Das anstrengendste ist, dass ich im Moment zwei sprachen lerne (Spanisch und Lesco), was meinen Kopf ziemlich fuellt und beansprucht. Ich fuehle mich Abends, als haette ich einen ueblen Bauarbeiter-Job gemacht und haette die ganze Zeit unendlich anstrengende koerperliche Arbeit betrieben. Aber es ist schoen, so viel lernen zu koennen.

Jetzt am Wochenende geht es an die Karibikkueste nach Puerto Viejo. Am Wochenende ausruhen geht nicht, wenn nur 4 Stunden entfernt die Karribik-und die Atlantikkueste auf einen warten. Felix war letztes Wochenende da und war ziemlich begeistert. Er sagt es war besser als der Strand in Manuel Antonio, was schon was heissen soll. Ich freue mich also schon tierisch auf das Wochenende und auch ein wenig auf eine Auszeit vom ganzen lernen, dass ich Montag wieder, nicht allzu verwirrt, weil der Kopf ueberarbeitet ist, ans Werk zu gehen.


Zum Schluss noch ein Paar nette Fotos, die ich auf den Heimwegen vom Bus nach Hause gemacht habe.










Mi casa....

Donnerstag, 3. September 2009

STRAND!


Sooo Samtsag um 4 Uhr hiess es aufstehen, um an den Strand zu fahren und gleich nach dem Aufstehen erwartete mich eine boese Ueberraschung! Eine extrem fette Spinne war in meinem Zimmer!



Naja am Strand dann angekommen war ich begeistert! Es war erstmal extrem heiss, so, dass man es ohne in das Wasser zu springen unmoeglich aushalten kann. Dann war alles voller Palmen und Kokosnuesse und einfach nur traumhaft. Mehr dazu koennen die Bilder sagen.






Sonst war unser Hostel genauso cool. Es gab einen Kicker, ne coole Anlage und sogar einen Pool. Das hiess, gleich von Wasser zu Wasser. An dem Abend haben wir dann auhc ein wenig gefeiert und es erging uns an diesem Wochenende sehr sehr gut.
Sonst kann ich noch kurz berichten, dass ich mit meinem Projekt sehr zufrieden bin. Wir hatten ein Gespraech ueber die Projekte und ich habe erfahren, dass ich in einer riieesigen Schule arbeiten werde, die in sehr vielen Bereichen, was Behinderungen angeht, arbeitet. Ich werde wohl was in meinen Interessengebieten Sport&Musik und Psychologie machen koennen. Vielleicht auch nur eines von Beiden aber ich bin wirklich sehr zufrieden.
Ich wollte das diesmal auch nicht zu lang ausfallen lassen, sondern nur mal eben die Bilder zeigen... Bald gibt es dann neue Informationen ueber mein Projekt.